Am Montag, den 05.10.2020, hat die DAC4EU Arbeitsgemeinschaft (DB AG, DB Cargo, Ermewa, GATX Rail Europe, Rail Cargo Austria, SBB Cargo und VTG) das Testprogramm für die Digitale Automatische Kupplung (DAK) gestartet. Somit wurde für das vom deutschen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur finanzierte „Pilotprojekt zu Demonstration, Erprobung und Zulassung der DAK für den Schienengüterverkehr“ die heiße Phase eingeläutet.
Neun Güterwagen, in denen die 12 DAK Prototypen der Firmen Dellner, Voith und Wabtec/Faiveley verbaut sind, wurden am Donnerstag den 01.10.2020 von Minden/Westfalen auf das Testgelände in Görlitz-Schlauroth überführt. Die DAKs des Herstellers CAF werden derzeit in den Standorten Mannheim und Minden in die Güterwagen eingebaut und mit Messtechnik ausgerüstet. Sie werden im November ebenfalls nach Görlitz überführt.
Die DAK Prototypen werden nach einem festgelegten Testprozedere auf Herz und Nieren getestet. Jede DAK durchläuft in einem eng getakteten Zeitplan 440 Einzeltests. Die technischen Anforderungen und das Verhalten der DAKs werden auf diese Weise in verschiedenen Testszenarien erprobt. So wird zum Beispiel das Verhalten der DAKs in Gleisbögen mit unterschiedlichen Gleisradien genauso getestet wie das Kuppeln bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und unter verschiedenen Beladezuständen. Es wird ein Geschwindigkeitsbereich von 2-12km/h getestet, jedoch maximal bis zum Erreichen einer Druckkraft von 2.000 kN. Die Messungen von auftretenden Kräften gehört ebenso zum Testprogramm wie die Tests zur Entgleisungssicherheit. Neben dem mechanischen Teil der Kupplung, hat das Testteam der DB Systemtechnik einen besonderen Fokus auf die erstmals im Schienengüterverkehr eingesetzte e-Kupplung gerichtet. Über die e-Kupplung werden Strom- und Datenleitungen der Güterwagen miteinander gekuppelt.
Was schon seit Jahren im ICE des Personenverkehrs gängige Praxis ist, wird jetzt unter den robusten Anforderungen des Schienengüterverkehrs auf Funktionalität und Zuverlässigkeit getestet. Nach Abschluss der Tests auf dem Gelände der TÜV Süd Rail GmbH in Görlitz-Schlauroth geht es für die DAKs zurück nach Minden in die Klimakammer der DB Systemtechnik. Dort werden die Kupplungen auf extreme Witterungsbedingungen getestet (-40°C bis +45°C). Die Tests der DAK-Prototypen sollen im Februar 2021 abgeschlossen werden. Die Testergebnisse werden ein wesentlicher Bestandteil der Entscheidung sein, welches DAK-Design für den Rollout in Europa ausgewählt wird. Diese Entscheidung soll auf europäischer Ebenen im Rahmen des Shift2Rail- European DAC Delivery Programme getroffen werden.
Da die DAK-Technologie die Innovation im Schienengüterverkehr der nächsten Jahre bestimmen wird, ist dies ein Beitrag der GATX-News-Serie zur DAK. Das DAC4EU Projekt wird vom deutschen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit € 13 Mio. finanziert und von sieben Konsortium-Partnern durchgeführt. Im nächsten Beitrag lesen Sie über die Herausforderungen bis zur europaweiten Einführung und einen Überblick über Schienenverkehr-Kupplungen in der Welt.
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