Auf allen Kontinenten der Welt sind automatische Kupplungen (AKs) im Schienengüterverkehr bereits im Einsatz. Nur Europa ist im Moment noch hinter Ländern wie den Vereinigten Staaten, Russland und China. In den letzten hundert Jahren wurde zwar mehrfach versucht, die Automatische Kupplung (AK) in Europa einzuführen und dafür auch technische Lösungen in UIC Merkblättern (z.B. UIC 530-1) erarbeitet, jedoch waren die mit der flächendeckenden Einführung verbundenen hohen Kosten meist ein Hemmschuh. Darum war auch der letzte Versuch in den 1990er Jahren, die Schraubenkupplung durch die Automatische Kupplung für Güterwagen zu ersetzten, nicht erfolgreich. Und das, obwohl der manuelle Kupplungsvorgang für einen ganzen Zug (inkl. Wageninspektion) jedes Mal etwa eine Stunde länger dauert. Der große Personalaufwand auf der Fläche ist ein weiterer wichtiger Grund für einen enorm gestiegenen Handlungsbedarf, sodass sich die Schienengüter-Branche endlich von der Zugverbindung mittels Schraubenkupplung und Zughaken löst.
Nun hat Europa sogar die Chance gleich die Generation der Automatischen Kupplung (AK) zu überspringen und zu einem weltweiten Vorreiter bei der Kupplung von Zügen zu werden.
Die DAK Typ 4 soll das mechanische Kuppeln sowie das Kuppeln von Luft-, Strom- und Datenleitung sicherstellen. Durch diese Funktionen soll die Digitalisierung und einhergehende Automatisierung vieler Abläufe in der Zugbildung des Schienengüterverkehres (SGV) ermöglicht werden.
Das DAC4EU Projekt wird vom deutschen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur mit € 13 Mio. finanziert und von sieben Konsortium-Partnern durchgeführt. Im nächsten Beitrag lesen Sie über die genauen Zielsetzungen der DAK.